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Die Familie Koops

Die vorhandenen Informationen über das Schicksal der Familie Koops sind nicht komplett, und darüber hinaus widersprechen sie sich gegenseitig. Dr. Wilhelm Koops, der Eigentümer der weitreichenden Güter, ist angeblich im Jahre 1880 zur Welt gekommen. Seine Frau war Lore, geborene Götsch (geb. 1886, ges. 1938).

Sie hatten vier Söhne.

1) Klaus, geb. 1918, schon am 1.9.1939 gefallen, am ersten Tag des Krieges gegen Polen,

2) Heinrich, geb. 1920, wurde in seiner frühen Kindheit an Kinderlähmung krank (die Krankheit Heine-Medina) und er blieb bis sein Lebensende behindert. Nach dem Krieg übte er den Beruf eines Gymnasiumlehrers in dem Ort Wyk auf der Insel Föhr aus, wo er zusammen mit seiner Familie wohnte. Er ist Autor, des im Jahre 1967 veröffentlichen Werkes, das der Geschichte der Region gewidmet wurde „Heimatbuch Kreis Lauenburg/Pommern” (Gästebuch des Kreises Lębork), das seinen Namen unter den Landsmännern berühmt gemacht hat.

3) Wilhelm, geb. 1922, erhielt landwirtschaftliche Ausbildung bei dem Nachbar, Fritz Ulrichs, der das Landgut Lübtow (Lubiatowo) verwaltete. Während des 2. Weltkriegs wurde er in Tunesien von den Amerikanern gefangengenommen (in dem Rang des Unterleutnants). Nach dem Krieg erwarb er in dem Ort Schuby (Kreis Eckernförde in Schleswig-Holstein) eine Landwirtschaft mit der Fläche 30 ha und heiratete eine Frau aus Schlesien, mit der er fünf Kinder hatte. Wilhelm Koops starb im Jahre 1986.

Peter, geb. 1924, wurde während einer Jagd ans Knie angeschossen und dadurch eignete er sich zum Militärdienst nicht. Seine angebliche Verbitterung über tägliche Exzesse der Roten Armee gegenüber der Zivilbevölkerung führte ihn dazu, dass er auf eigene Faust Partisanenkrieg zu führen entschied. Es gibt Überlieferungen darüber, dass er während eines längeren Zeitraums bis Anfang Juni 1945 viele russische Soldaten erschoss. Der sechzehnjährige Hans-Joachim Gemkow aus Zackenzin war der Genosse seiner mutigen, obwohl alles in allem vergeblichen Einsätze, die nur aus der Perspektive der damaligen Situation begreifbar sind. Dieser Junge, obwohl er als Mittäter unerkannt blieb, wurde zusammen mit seinem Vater nach Workuta (Russland) deportiert, woher er erst im Jahre 1955 nach Deutschland zurückkehrte. Sein Vater überlebte das Arbeitslager nicht. Seine Mutter mit seiner Schwester Ingeborg mussten schon im Juni 1945 ihre Heimat verlassen. Peter Koopsow ist mehrmals gelungen, im letzten Moment seinen Verfolgern zu entkommen, bis ein Deutscher sein Versteck verraten hat. Er wurde von der russischen Patrouille festgenommen und erschossen. Seine Leichen wurden angeblich von der Frau des Pfarrers Benckendorff begraben. Während der dramatischen Ereignisse, die in den ersten Tagen nach dem Einmarsch der Russen stattfanden, Dr. William Koops während der Flucht vor der ihm drohenden Erschießung, fand Zuflucht bei seinem Nachbarn und Freund, Fritz Ulrichs, dem Inhaber von Lübtow (Lubiatów). Sechs Personen, die hier Zuflucht suchten, (Dr. William Koops, 65 Jahre alt, Erich Mentzel, 60 Jahre alt, dessen Frau und Schwägerin, eine gewisse Frau Gust wurden kurz vor den beschriebenen Ereignissen von den russischen Soldaten erschossen, Fritz Ulrichs, 65 Jahre alt, seine Frau, 63 Jahre alt, Frau Hedwig Reckow, 45 Jahre alt, die Landwirtin des Landgutes Zackenzin und Ursula Ulrichs, geborene Mentzel, 23 Jahre alt), machten am 14. März 1945 in einer Trosskolonne, auf die sich 3 Fuhrwerke zusammensetzten, wo 6 Pferde angespannt wurden, eine ungewöhnlich wagemutige und hochriskante Reise in den Westen, durch das vollständig von den Russen besetzte Pommern. Nach vielen Abenteuern gelang es ihnen nach fast fünf Monaten am 2. August 1945 an die Grenze der britischen Besatzungszone in Lübeck zu kommen und sie glücklich zu überqueren. Dr. Wilhelm Koops, der letzte Eigentümer des Landgutes in Zackenzin, starb, wie wir erfahren, Ende der sechziger Jahren in Rotenbek bei/Trittau in der Nähe von Hamburg. Klaus Koops, der Enkel von Dr. Wilhelm Koops lebt heute in Lübeck, wo er als Büchsenmacher tätig ist und besucht Zackenzin gewöhnlich während der traditionellen Jagd, im Januar in Polen in Pommern.